Wann immer wir mit anderen Menschen in Beziehung treten, sind wir Teil eines Systems, in dem
jeder auf jeden einwirkt. Diese Verstrickungen wirken meist unbewusst, haben aber Auswirkungen auf unser Befinden, Denken, Fühlen und Handeln.
Kennen Sie das? Ihr Leben fühlt sich an, als stünden Sie in einem dichten Wald, die Sonne geht unter und Sie wissen weder, wie Sie hineingekommen sind, noch wie Sie wieder herauskommen? Wenn Sie eine Leiter hätten und aus 100 Metern Höhe den Wald überblicken könnten, würden Sie plötzlich sehen, wo der Sumpf ist, wo das Dickicht und wo die Wege, die schönen Waldwiesen und die gemütliche Hütte.
Die systemische Aufstellung mit Figuren ist wie eine Leiter, die uns hilft, emotionale Verstrickungen, verdrängte Themen und die oft generationenübergreifenden Zusammenhänge zu erkennen und zu lösen. Das bewusste “Sehen-was-ist” lässt uns neue Wege erkennen und macht Veränderung wieder möglich. Aus diesem Erkennen und Verstehen entstehen kraftvolle Impulse für ein befreites Handeln und Sein.
Familiäre Muster, die von der Ursprungsfamilie durch Beobachtungslernen von Generation zu Generation weitergegeben wurden, können sich auflösen und werden nicht mehr an die eigenen Kinder weitergegeben.
Dazu eine kleine Geschichte:
Ein kleines Mädchen fragt seine Mutter: “Warum schneidest du den Hintern vom Huhn ab, bevor du es in den Ofen tust?” Mama antwortet: “Weil meine Mutter das auch immer gemacht hat.” “Und warum hat sie das gemacht?” fragt das Mädchen nach. “Das weiß ich nicht, frag sie doch selbst”, erwidert Mama. Also fragt das Mädchen Oma: “Warum schneidest du den Hintern vom Huhn ab, bevor du es in den Backofen stellst?” “Das hat meine Mutter auch immer gemacht.” “Und warum hat sie das gemacht?” fragt das Mädchen. “Frag sie doch selbst”, antwortet Oma. Zum Glück war die Uroma noch am Leben. Das Mädchen ging zu ihrer Oma und fragte sie, wie sie die Hühner in ihrem Ofen zubereiten konnte. Die Oma erklärte, dass ihr Ofen viel kleiner war als der des Mädchens und die Hühner deshalb nie hineinpassten. Deshalb schnitt sie immer den Hintern ab.
Wir alle tragen viele Programme und Überzeugungen in uns, die wir unbewusst von unseren Eltern übernommen und nie hinterfragt haben. Hier nur ein paar: . „Ich bin nicht gut genug“. “Mir darf es nicht gut gehen”, “Das Leben ist kein Wunschkonzert” oder: „Von einem schweren Trauma erholt man sich nie wieder”.
Und viele dieser Überzeugungen spielen oft eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Angststörungen und bei der Verarbeitung von Traumata.
In einer einzigen Sitzung können wir mit Hilfe der Aufstellung blockierende Glaubenssätze aufdecken und auflösen.
Das theoretische Erklärungsmodell für die Wirkung von Aufstellungen ist das Konzept der
morphischen oder morphogenetischen Felder. Dieser Begriff wurde bereits 1958 von dem Chemiker und Philosophen Michael Polanyi geprägt und in den 1970er und 1980er Jahren von dem britischen Biologen Rupert Sheldrake von der Universität Cambridge weiterentwickelt.
Wie eine solche Aufstellung mit Figuren genau abläuft, erkläre ich Ihnen gerne in einem persönlichen Kennenlerngespräch.
Jeder von uns denkt manchmal so etwas wie: „Ein Teil von mir möchte heute arbeiten gehen, ein anderer Teil würde lieber im Bett bleiben“ oder „Ich wollte das eigentlich nicht tun, aber ich konnte mich nicht zurückhalten“.
Vielleicht haben Sie schon einmal von der Idee gehört, dass unsere Psyche aus verschiedenen Teilen oder “Selbstanteilen” besteht, die unterschiedliche Bedürfnisse und Funktionen haben. Jeder Teil hat eine einzigartige Rolle und trägt zu unserem Verhalten und unseren Reaktionen bei.
Wir tragen sozusagen ein inneres Familiensystem in uns.
Einige Anteile sind verletzte und verdrängte Teile unserer Psyche. Sie tragen emotionale Wunden aus der Vergangenheit und können starke negative Gefühle auslösen.
Andere versuchen, unser Leben reibungslos zu organisieren und zu kontrollieren. Sie setzen Schutzmechanismen ein, um schmerzhafte Erinnerungen oder Emotionen zu vermeiden.
Dritte werden aktiviert, wenn Exilanten auftauchen und starke Emotionen auslösen. Sie versuchen, die emotionalen Brände durch Ablenkung oder Suchtverhalten zu löschen.
Während der systematischen Arbeit mit EFT bekommen die verschiedenen Anteile Raum und werden, manchmal zum ersten Mal, gehört und wertgeschätzt.
Dieser Prozess ermöglicht es uns, tiefe emotionale Verletzungen zu heilen, Selbstsabotage zu überwinden und ein Leben in Balance zu führen.
Ich habe das Systemische Klopfen 2018 vom Entwickler Ronald Hindmarsh gelernt.